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Georgy Bittar 1840-1935
Holzmosaik ist in Damaskus überall zu finden, in unzähligen Variationen ziert es Schatullen, Möbel, Spielbretter oder Bilderrahmen.
Bei der traditionellen Herstellung werden dünne Stäbe aus verschiedenfarbigen einheimischen Hölzern (Rosenholz, Zitrone, Mandel, Eukalyptus, Olive) mit geometrischen Grundflächen zu Bündeln zusammengefügt und verleimt, manchmal ergänzt durch Perlmutt. Die Enden dieser Stäbe bilden dann ein geometrisches Muster.
Von den verbundenen Stäben werden dünne Scheiben geschnitten und mit dem Holz der Grundfläche verleimt, die gestaltet werden soll. Als Abschluss erhalten die so dekorierten Flächen eine Schicht aus Schellack, der zum Schluss per Hand poliert wird.
Welche Hölzer und welche Zusammenstellungen ein Handwerker verwendet, ist seiner Kreativität überlassen. Aus den zahlreichen Holzarten und geometrischen Grundformen lassen sich unendlich viele Mosaik-Varianten zusammensetzen, völlig gleiche Muster wird es kaum geben.
Die Technik wird zurückgeführt auf den Mönch Georgy Bittar. Gegen Ende des 19.Jahrhunderts stattete er Wohnräume des Osmanischen Sultans Abd el-Hamid mit Möbeln aus, die er auf diese Weise gestaltet hatte. Nicht nur erhielt er dafür Geld und Orden, seine kunstvollen Arbeiten wurden auch in Wien und Paris ausgestellt und mit Preisen belohnt. Der deutsche Kaiser Wilhelm II, bekannt für seine Orientbegeisterung, erhielt solche mit Mosaik verzierten Sessel von Sultan el-Hamid als Geschenk.
Bittar starb dennoch nicht als reicher Mann: alle Einnahmen aus seiner Arbeit ließ er an Bedürftige, Christen und Muslime gleichermaßen, verteilen. Seine Kunst lebt bis heute weiter in Kunsthandwerker-Familien in Damaskus, die die Tradition von einer Generation zur nächsten weitergeben.